Gesunde Hilfe


Ein gesunder und gut durchgemischter Wald ist nicht nur wichtig für den Schutz vor Naturgefahren wie Lawinen oder Hangrutschungen. Auch beim Hochwasserschutz spielen Wälder eine große Rolle. Das bestätigte eine Studie aus Tirol und Südtirol.

In einem gut durchgemischten Wald gibt es neben Laub- und Nadelbäumen jeden Alters auch Sträucher und andere kleinere Pflanzen. Sie tragen auf unterschiedliche Weise zum Hochwasserschutz bei, so Landesforstdirektor Josef Fuchs. "Erstens hält der Wald durch die Baumkronen sehr viel Oberflächenwasser zurück. Dann geschieht − zweitens − die Verteilung auf den Waldboden sehr unterschiedlich." Ein dritter Aspekt sei die Durchwurzelung, durch die tiefe Erschließung der Wurzeln werde im Erdreich sehr viel Wasser gespeichert.

Mehr als die Hälfte der Wälder in Tirol besteht aus Fichten. Unter 1.000 Metern Höhe geraten diese wegen der Klimaerwärmung zwar immer mehr unter Druck, aber auch sie können bei Naturgefahren helfen. "Im Winter sind benadelte Bäume sehr entscheidend, weil dann die Schneeverteilung eine ganz andere ist als bei winterkahlen Baumarten." Im Frühjahr verzögerten sich die Abflussverhältnisse durch ungleichen Schneedeckenaufbau, z.B. wenn starke Schneeschmelze kombiniert mit Regen auftrete. Dann sei der Wasserabfluss unterschiedlich, so Landesforstdirektor Josef Fuchs.

Um die wichtige Schutzfunktion der Wälder trotz des Klimawandels zu erhalten, gibt es in Tirol das Programm "Klimafitter Bergwald". Dabei geht es vor allem um die Aufforstung von Mischwäldern und die Aufklärung der vielen privaten Waldbesitzer in Tirol. Immer mehr nehmen diese neuen Erkenntnisse auf und machen so auch ihre eigene Waldfläche widerstandsfähiger.

Quelle:
https://tirol.orf.at/stories/3136014/
(abgerufen am 27.12.2021)