Zeitzonen


Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts kommt es weltweit zu einer rasanten Ausweitung der Eisenbahn- und Telegraphennetze. Die Globalisierung des Nachrichtenverkehrs durch das Transatlantikkabel und andere länderübergreifende Verbindungen sowie die rasche Zunahme des internationalen Schiffs– und Eisenbahnverkehrs verstärken den Wunsch nach einem einheitlichen Weltzeitsystem.

1884 treffen sich Vertreter von 25 Staaten in Washington zur Internationalen Meridian-Konferenz, auf der sie sich darauf einigen, die Erde in 24 Zeitzonen mit einer geographischen Länge von 15 Grad aufzuteilen.
Zum Nullmeridian erklärt die Konferenz den Greenwich-Meridian, der zu dieser Zeit bereits auf vielen Seekarten als Nullmeridian verzeichnet ist.
Die Null-Zeitzone erstreckt sich von 7,5 Grad westlich bis 7,5 Grad östlich des Greenwich-Meridians.

Die Zeitzonen orientieren sich meist an politischen Grenzen, einige ozeanische Inseln und Staaten wie Iran, Afghanistan, Indien und Myanmar weichen jedoch ab.

In der Antike gelten die Kanarischen Inseln als westlichstes Ende der Welt, Claudius Ptolemäus legt daher um 150 den durch die Kanaren verlaufenden Meridian als Nullmeridian fest.
Später wird diese Festlegung auf die westlichste Insel El Hierro präzisiert, es entsteht der Meridian von Ferro, nach dem sich die geographischen Koordinaten zahlreicher Navigations- und Landkarten vom 16. bis ins 19. Jahrhundert richten.

Als Datumsgrenze wird der 180. Längengrad festgelegt.

Noch ein Wort zum Thema "Sommerzeit":

Die Sommerzeit ist in weltweitem Maßstab selten anzutreffen,
in Europa ist sie hingegen die Regel.

In Österreich wird die Sommerzeit erstmals 1916 in der Habsburger Monarchie eingeführt und gilt vorerst bis 1920.
1919 wird sie einmal ausgesetzt.

Nach dem Anschluss an Deutschland gilt die deutsche Regelung, was die Wiedereinführung der Sommerzeit bringt. Diese bleibt bis 1948 bestehen.

Nach den Ölkrisen in den Jahren 1973, 1979 und 1980 wird die Sommerzeit im Laufe der späten siebziger Jahre in einigen europäischen Ländern wieder eingeführt. In österreich werden 1976 die gesetzlichen Rahmenbedingungen für eine Wiedereinführung beschlossen.

Das Comeback der Sommerzeit erfolgt dann am 6. April 1980. Im ersten Jahr werden die Uhren noch um Mitternacht umgestellt, seit 1981 besteht die Umstellung von 3 Uhr auf 2 Uhr (bzw. umgekehrt) in der heutigen Form. Noch zu erwähnen ist, daß zwischen 1980 und 1995 am letzten Sonntag im September zurückgestellt wird, seit 1996 gilt der letzte Sonntag im Oktober als Umstellungsdatum.

Die Zeitumstellungen in West– und Osteuropa finden zeitgleich mit der Umstellung in Österreich statt.

In den USA beginnt die Sommerzeit seit 2007 am zweiten Sonntag im März und dauert bis zum ersten Sonntag im November. Einige Bundesstaaten wie z.B. Hawaii haben keine Sommerzeit.

Weitere Länder mit Sommerzeit sind u.a. Ägypten, Argentinien, Australien (teilweise), Brasilien (nicht einheitlich), Iran, Israel, Kanada (teilweise), Mexiko und Neuseeland.