Afrika



Das Relief Afrikas

Das Relief Afrikas ist im Inneren des Kontinents großräumig in Becken und Schwellen gegliedert, das Gewässersystem ist auf die Becken ausgerichtet (z.B. Flüsse zum Tschadsee, Kongobecken) und Wadis sowie Salzpfannen sind Beispiele für den typischen Formenschatz der großen Wüsten.

Auffällig ist der Tschadsee, der infolge anthropogener Einflüsse und anhaltender Dürren einen Großteil seiner Fläche verloren hat. Die Uferlinie des sehr flachen Sees verändert ihre Lage aufgrund der unterschiedlichen Niederschlagsmengen und des Zuflusses ständig.

Eine weitere auffällige Landschaft ist das Binnendelta des Niger in Mali südlich von Timbuktu. Es wird von den saisonalen Überschwemmungen des Niger und seiner Zuflüsse sowie von einem weit verzweigten Gewässernetz geprägt.

Die größten Höhen im Norden Afrikas werden in den östlichen Hoch- und Gebirgsländern, im Atlasgebirge sowie den zentralen Gebirgen der Sahara (Ahaggar, Tibesti) erreicht. Das Hochland von Äthiopien verbindet das Grabensystem Ostafrikas mit dem des Roten Meeres.

Fast das gesamte Süd- und Ostafrika liegt in relativ großer Höhe (Hochafrika), größere Ebenen gibt es nur an der Ostküste am Indischen Ozean.
Der Süden Afrikas wird von einem sehr alten und tektonisch ruhigen Schild gebildet. Er ist in Becken (z.B. Kalaharibecken) und Schwellen (z.B. Lundaschwelle) gegliedert, wobei die Gebirgseinrahmungen der Becken teilweise sehr hoch sind (z.B. Drakensberge).
Diesem Teilraum stehen im Osten die von aktiver Tektonik betroffenen Hochländer und Grabenstrukturen gegenüber.
Das Gewässernetz folgt den Oberflächenstrukturen.

Auffällig ist der Gegensatz zwischen der Ost− und der Westküste, der durch sehr unterschiedliche klimatische Bedingungen verursacht wird.
Während die Ostküste im Luv von Passatwinden und hohe Niederschlagsmengen, die regelmäßig weiderkehren, erhält, dominieren an der Westküste küstenparallele Windströmungen und der kalte Benguela−Meeresstrom, sodass hier nur sehr geringe Niederschlagsmengen zustande kommen.

Die größten Höhen im Süden Afrikas werden am Kilimandscharo und den anderen großen Vulkanen Ostfrikas sowie in den Drakensbergen erreicht.

Das Klima Afrikas

Die Temperaturverteilung Afrikas ist im wesentlichen von der Sonneneinstrahlung, der Bewölkung und der Verdunstung abhängig.
Generell besitzen die äquatorialen Breiten durch den das ganze Jahr über sehr hohen Sonnenstand die stärkste Energiezufuhr.
Allerdings wird ein Teil dieser einfallenden Strahlung durch die starke Bewölkung im Bereich der Innertropischen Konvergenzzone (ITC) reflektiert und damit einer Erwärmung der Erdoberfläche entzogen.

Die hohen äquatorialen Niederschlagsmengen führen zusätzlich zu einer starken Verdunstung. Durch den dafür nötigen Energieaufwand wird ein weiterer Teil der Strahlungsenergie in latente und nicht in fühlbare Wärme umgewandelt. Daher sind die höchsten Temperaturen in Afrika nicht in Äquatornähe, sondern im Bereich der Wendekreise vorzufinden.

Der subtropische Hochdruckgürtel sorgt im Bereich der Wendekreise durch absteigende Luftbewegungen zur Wolkenauflösung und damit zur Ausbildung extremer Trockenräume. Dies führt zu einer weitgehend ungehinderten Sonneneinstrahlung, die im Sommer durch den Zenitstand der Sonne eine entsprechend starke Erwärmung mit sich bringt.
Zusätzlich haben der geringe Feuchtigkeitsgehalt des Bodens und die weitgehend fehlende Vegetation geringe Verdunstungsraten zur Folge, wodurch der größte Teil der einfallenden Sonnenenergie in fühlbare Wärme umgewandelt werden kann. So steigen die Temperaturen im Innern der Sahara tagsüber mitunter bis über 50 °C. Nachts und im Winter ist die Ausstrahlung und die damit verbundene Abkühlung aber auch entsprechend hoch.