Spektakulär


Der Vulkan Ätna auf der italienischen Mittelmeer−Insel Sizilien hat erneut Lava und Asche gespuckt. In der Nacht auf Montag habe sich infolge einer erhöhten vulkanischen Aktivität eine Lavafontäne entwickelt, die auch aus weiter Ferne zu beobachten gewesen sei, teilte das Nationale Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV) mit.

Nachdem sich ein starker Ascheniederschlag entwickelt hatte, wurde der Flugbetrieb am Flughafen Catania am Vormittag ausgesetzt, wie es in einer Mitteilung des Airports am Fuße des Ätna auf Twitter (X), hieß.

Auf Videos in sozialen Netzwerken war zu sehen, wie in der Dunkelheit glühendes Geröll aus dem Vulkan gespuckt wurde und die Lava langsam den Berg hinabfloss. Insbesondere am Südostkrater des Ätna entwickelte sich nach Angaben des INGV ein Lavaüberlauf, der nun wieder abkühlt. Denn Montagfrüh trat dem INGV zufolge keine Lava mehr aus − bereits gegen 3.20 Uhr ließ der Lavaausstoß nach. Lokale Medien berichteten in der Nacht von lautem Donnern.

Meldungen über Schäden und Verletzte gab es nicht. Anrainer berichteten auf der Plattform Telegram, örtlich würden Asche und Staub herabregnen. Bereits am frühen Sonntagabend hatte es an dem größten aktiven Vulkan Europas rumort, sodass der sizilianische Zivilschutz früh zu besonderer Vorsicht aufrief.

Der Ätna, der im Osten der Insel liegt, ist in den vergangenen Monaten wiederholt ausgebrochen. Für die Menschen, die um den mehr als 3.300 Meter hohen Berg leben, besteht bei den Ausbrüchen meist keine Gefahr. Das Gebiet um den Vulkan ist ein Naturpark und beliebt bei vielen Touristen. Seit 2013 gehört es zum Weltnaturerbe der UNESCO.

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Einer der folgenschwersten Ausbrüche ereignete sich 1669. Lavaströme erreichten die am Fuß des Berges gelegene Stadt Catania und das Meer. Tausende Menschen starben. Mehr oder weniger heftige Ausbrüche gab es in den Jahren 1882, 1910, 1923 und 1928. Erneut aktiv wurde der Ätna 1949, als sich ein Kegel spaltete und ein 13 Monate anhaltender Ausbruch folgte.

Im April 1971 öffneten sich am Süd− und am Osthang des Vulkanmassivs neue Kratergruppen, die fast zwei Monate lang heißes Magma auswarfen. Auch in den Jahren danach gab es Eruptionen, meist verursacht durch Lavapfropfen, die Kraterausgänge verstopften. Im Dezember 2018 erschütterte ein Beben der Stärke 4,8 die Region um Catania am südöstlichen Fuß des Vulkans. 28 Menschen wurden verletzt. Mehr als 400 Menschen waren nach Behördenangaben vorübergehend obdachlos.

Quelle:
https://orf.at/stories/3327477/
(abgerufen am 14.08.2023)