Ausblick 2022


Eine partielle Sonnenfinsternis und eine Mondfinsternis sind die astronomischen Highlights, die 2022 von Österreich aus zu beobachten sind. In der Weltraumforschung verspricht das James-Webb-Teleskop spannende Einblicke in die Vergangenheit unseres Universums − und es werden zwei neue Mondmissionen starten.

Am 16. Mai 2022 durchquert der Mond den Schatten der Erde − es kommt also zur Mondfinsternis. Im Westen Österreichs ist die Chance am größten diese zu sehen: "Er liegt gerade noch in der Totalitätszone − also jenem Bereich, in dem man die totale Mondfinsternis sehen kann", erklärt Stefan Wallner, Astronom an der Universität Wien.

Generell wird es wohl schwierig, die Mondfinsternis gut zu beobachten, weil sie in der Morgendämmerung stattfindet, wenn also die Sonne schon aufgeht. Die zweite Mondfinsternis am 8. November 2022 bleibt Österreich ohnehin verborgen − sie ist nur vom Pazifik aus oder in der Arktis zu sehen.

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"Das vielleicht noch größere Highlight wird eine partielle Sonnenfinsternis am 25. Oktober sein. Sie wird in ganz Österreich gleich aussehen. Die Sonne wird fast zur Hälfte vom Mond bedeckt sein", so Wallner.

Die exakten Zeiten und der genaue Grad der Verfinsterung variieren dabei selbst innerhalb Österreichs leicht − in Wien etwa beginnt das Ereignis um 11.15 Uhr, seinen Höhepunkt erreicht es um 12.20 Uhr. 2022 ist auch ein schlechtes Geschäftsjahr für Anbieter von "Finsternisreisen": 2022 gibt es weltweit keine totale oder ringförmige Sonnenfinsternis.

Eine Besonderheit gibt es noch am 8. Dezember zu sehen, dann ist uns Mars ganz nah und wird zudem noch vom Mond für rund eine Stunde bedeckt. Im Sommer wird es den Sternschnuppenschauer der Perseiden wieder zu bestaunen geben.

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Das leistungsstärkste Weltraumteleskop "James Webb" soll Mitte des Jahres seine Forschungsinstrumente in Betrieb nehmen. Läuft alles nach Plan, wird im Juni das erste Bild zur Erde gesendet. "Diese sogenannten Early Release Observations sind spektakuläre Bilder, die hauptsächlich an die Öffentlichkeit gerichtet sind, um zu zeigen, was ´Webb´ kann", erklärt ESA-Astrophysikerin Nora Luetzgendorf.

Danach werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf der ganzen Welt mit dem Teleskop arbeiten können. Ziel ist es, mehr über die Anfänge des Universums zu erfahren und erdähnliche Planeten zu finden.

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Die US-Weltraumbehörde NASA will mit dem Apollo-Nachfolgeprogramm starten. "Artemis 1" soll noch ohne Menschen an Bord im Februar abheben und den Mond eine Woche lang umrunden. Die unbemannte russische Mission "Luna 25" soll in Zusammenarbeit mit der ESA auf dem Mond landen.

Die ESA möchte Jupiter in seine Monde näher untersuchen − "JUICE" (Jupiter Icy Moons Explorer) soll im Sommer starten und 2029 bei dem Planeten ankommen. Außerdem steht der Jungfernflug der neuen ESA-Trägerrakete "Ariane 6" auf dem Programm, und im Herbst werden die neuen ESA-Astronauten und -astronautinnen vorgestellt.

Quelle:
https://science.orf.at/stories/3210683/
(abgerufen am 05.01.2022)