Fünf Grad plus


Der östliche Mittelmeerraum und der Nahe Osten sind laut einer Forschungsgruppe Hotspots der Klimaerwärmung: Ohne sofortige, weitreichende Klimaschutzmaßnahmen werde sich das Gebiet um fünf Grad oder mehr erwärmen.

In diesem "Business−As−Usual−Szenario" würden sich somit der östliche Mittelmeerraum und der Nahen Osten fast doppelt so schnell wie der globale Durchschnitt erhitzen. Der Prognose zufolge wird der Temperaturanstieg im Sommer am stärksten sein und mit beispiellosen Hitzewellen einhergehen. Es werde so wenig regnen, dass die Wasser− und Ernährungssicherheit in Gefahr sei, schreibt die Gruppe um Jos Lelieveld vom deutschen Max−Planck−Institut für Chemie (MPIC) in der Fachzeitschrift "Review of Geophysics".

Zudem werden die Stärke und Dauer von Hitzewellen, Dürren, Staubstürmen und sintflutartigen Regenfällen, die voraussichtlich Sturzfluten auslösen, signifikant zunehmen. Die Menschen, die in diesen Länder leben, würden mit großen gesundheitlichen Herausforderungen konfrontiert werden, sagte MPIC−Direktor Jos Lelieveld in einer Aussendung. "Dies gilt besonders für unterprivilegierte Bevölkerungsgruppen, ältere Menschen, Kinder und Schwangere."

Die Prognosen sind in einem Bericht enthalten, welcher in Vorbereitung der nächsten UNO−Klimakonferenz entstand. Diese findet im November im ägyptischen Scharm el−Scheich statt. Unter der MPIC−Schirmherrschaft bewerteten die Fachleute Messdaten und jüngste Klimaanalysen, die den Angaben zufolge ein breites Spektrum von Zeitskalen, Klimaphänomenen und möglichen Zukunftsszenarien abdecken.

Quelle:
https://science.orf.at/stories/3214956/
(abgerufen am 11.09.2022)